Montag, 25. Februar 2013

Ponsesti

Liebes Google,

ich schätze Deine Ratschläge durchaus, denn meistens liegst Du damit richtig, selbst dann, wenn ich gelegentlich nicht einmal die Frage richtig formulieren kann, weil ich einfach zu wenige Details über das habe, was ich suche. Aber Dein in letzter Zeit zunehmendes Mißtrauen gefährdet unsere Partnerschaft. Du bezichtigst mich ungewöhnlichen Datenverkehrs und versagst mir Deine Zuneigung. Wann immer ich mich vertrauensvoll mit meinen Fragen an Dich wende, verweigerst Du mir den Zutritt und läßt mir von Deinen Türstehern entwürdigende Captcha-Fragen ausrichten.
Deshalb jetzt nochmal ganz klar, laut, deutlich und öffentlich, sodaß es jeder hören kann: Ich habe mir woanders nichts weggeholt! Keine Viren und keine Würmer! Ich schütze mich beim Datenverkehr stets mit Mac OS X. Und als zusätzlichen Schutz noch mit „Little Snitch“ als Firewall. Die würde mir sofort melden, wenn ein Programm versucht, nach Hause zu telefonieren oder automatische Anfragen zu versenden. Hättest Du eigentlich wissen können. Bist doch sonst immer so schlau. Gleichwohl surfe ich über eine dynamische IP-Adresse. Second-Hand-Ware sozusagen. Trödelmarkt. An- und Verkauf. Schon benutzt. Was also mein Vorgänger damit so für Sauereien angestellt hat, weiß ich nicht, dafür solltest Du mich aber bitte nicht verantwortlich machen.



Also hör endlich auf, mich in Sippenhaft zu nehmen. Die ständige Fragerei nervt gewaltig! Ansonsten wechsele ich nämlich zu Deinem ungeliebten Bruder Bing. Der ist zwar nicht ganz so schlau und seine leicht debilen Antworten sind gelegentlich nicht sehr hilfreich. Dafür stellt er aber keine Fragen, und seine Tür steht immer offen.

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